Kapitel 0 – Einleitung

Herzlich willkommen in Deutschland!capito

In diesem Informations-Text finden Sie
hilfreiche Tipps und Informationen
für das Leben in Deutschland.

Die Idee zu diesem Informations-Text ist entstanden,
weil immer wieder die gleichen Fragen
von den Flüchtlingen gestellt werden.

Die Informationen, die Sie hier erhalten,
sind keine Gesetze oder fest stehenden Regeln.
Viele Menschen in Deutschland leben so,
wie es hier beschrieben ist.
Aber nicht alle Menschen in Deutschland leben so.

 

Die unterstrichenen Wörter werden hier erklärt.

Hier gibt es mehr Informationen über diesen Informations-Text.

 

(Anmerkungen für Deutschlehrer finden Sie hier.)

Kapitel 1 – Wie verhalte ich mich in der Öffentlichkeit?

Kapitel 1 – Wie verhalte ich mich in der Öffentlichkeit?

Begrüßung:

In Deutschland sagen die Menschen „Guten Tag“,
wenn Sie jemand begrüßen.
Und Sie sagen „Auf Wiedersehen“,
wenn sie wieder weg gehen.

Es ist üblich, das zu allen Menschen zu sagen.
Auch zu fremden Menschen.

Kommt eine Person zu einer Gruppe von Menschen dazu,
sagt die Person einmal „Guten Tag“.
Zum Beispiel
beim Arzt im Wartezimmer,
oder in einem kleinen Laden

„Guten Tag“ sagen die Menschen in Deutschland auch,
wenn sie auf der Straße andere Menschen treffen.
Zum Beispiel

  • in einem kleinen Ort
  • in der Nachbarschaft
  • oder bei einem Spaziergang in der Natur

Die Menschen in Deutschland sind meist freundlich.
Sie lächeln, wenn sie sprechen.
Sie lächeln auch, wenn sie mit fremden Menschen sprechen.

 

Privatleben:

Das Privatleben ist den Menschen in Deutschland wichtig.
Die Menschen in Deutschland wollen oft Ruhe haben
und nicht gestört werden.
Sie sitzen zum Beispiel alleine im Bus oder im Zug.
Oder die Menschen sitzen lange neben Fremden
und sagen nur „Guten Tag“
oder „Auf Wiedersehen“.
Die Menschen in Deutschland schließen die Türen
von den Büros und den Häusern.
Bevor andere Menschen hineingehen,
klopfen sie an der Tür.

 

Sonntag:

Der Sonntag ist ein Ruhetag.
An diesem Tag sind die meisten Läden geschlossen.
Wenige Leute arbeiten am Sonntag.

Am Sonntag darf die Ruhe nicht gestört werden.

Zum Beispiel durch

Es gibt auch eine Nachtruhe.

Jeden Tag von 22 Uhr (10 pm) bis 6 Uhr (6 am)
soll Ruhe sein, damit die Menschen schlafen können.

 

Im Bus oder Zug:

In öffentlichen Verkehrsmitteln
zum Beispiel im Bus oder im Zug
sprechen und telefonieren die Menschen leise.

In öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es extra Sitzplätze.

Diese Sitzplätze sind reserviert für

  • ältere Menschen
  • kranke Menschen
  • schwangere Frauen

Es gibt auch extra Plätze für Kinderwagen und Rollstühle.
Machen Sie die Plätze frei,
wenn andere Menschen die Plätze brauchen.

 

Auf Rolltreppen:

Auf Rolltreppen
stehen die Menschen auf der rechten Seite
und gehen auf der linken Seite.

 

Wenn ich Hilfe brauche:

Jeder kann andere erwachsene Personen um Hilfe bitten.
Die Erwachsenen sind nett und helfen gerne.
Für den Kontakt zu Kindern,
benötigen Sie die Erlaubnis der Eltern.

 

Kapitel 2 – Welche persönlichen Freiheiten gelten in Deutschland?

Kapitel 2 – Welche persönlichen Freiheiten gelten in Deutschland?

Religions-Freiheit:

Es gibt verschiedene Religionen.

Jeder darf an einen Gott seiner Religion glauben.
Die Menschen müssen anderen Menschen andere Religionen erlauben.

Es gibt auch Menschen, die an keinen Gott glauben.

Das heißt Religions-Freiheit.

 

Freie Meinungs-Äußerung:

Jeder Mensch hat das Recht,
seine Meinung frei zu sagen.

Die Meinung darf aber andere Menschen nicht diskriminieren, beleidigen, oder bedrohen.

 

Presse-Freiheit:

Die Mitarbeiter von Zeitungen haben eine extra Freiheit.
Die Mitarbeiter berichten über viele verschiedene Themen,
zum Beispiel über

  • die Regierung
  • Kirchen
  • oder anderes

Die Mitarbeiter der Zeitungen sagen ihre Meinung
über die Regierung oder die Kirchen.
Das heißt Presse-Freiheit.
Die Presse-Freiheit ist ein Gesetz.

 

Zeichen von Liebe:

In Deutschland darf jeder zeigen, dass er einen anderen Menschen liebt.

Das kann er zeigen durch

  • Hände halten
  • Umarmen
  • Küssen
  • Kuscheln

 

Kleidung im Sommer:

Die Menschen haben im Sommer wenig Kleidung an.
Zum Beispiel ein T-Shirt und eine kurze Hose.
Das ist in Deutschland normal und erlaubt.

 

Im Schwimm-Bad:

In den meisten öffentlichen Schwimm-Bädern haben die Menschen Schwimm-Bekleidung an.
In der Sauna und in einigen Schwimmbädern
sind die Menschen nackt,
das heißt sie haben keine Kleidung an.

Manchmal haben die Sauna und das Schwimmbad
extra Öffnungs-Zeiten nur für Männer
oder nur für Frauen.

Kapitel 3 – Wie verhalte ich mich im Zusammenleben mit anderen?

Kapitel 3 – Wie verhalte ich mich im Zusammenleben mit anderen?

Hände-Schütteln:

In Deutschland ist es üblich,
dass man sich die Hand gibt,
wenn man jemandem begegnet.
Man reicht sich gegenseitig die rechte Hand
und schüttelt diese kurz.
Dabei schaut man sich kurz in die Augen.
Dies tut man, wenn man kommt und wenn man geht.
Lernt man neue Menschen kennen,
dann begrüßt man diese auch mit einem kurzen Hände schütteln..
In Deutschland schütteln sich Männer und Frauen die Hände.

Trifft man gute Freunde,
so begrüßt man sich häufig auch mit einer kurzen Umarmung.
Manchmal geben sich Freunde auch einen Kuss auf die Wange.
Dies hat nichts einer sexuellen Absicht zu tun,
es ist nur ein Zeichen für gute Freundschaft.

 

Kritik:

In Deutschland sagen die Menschen oft direkt was sie denken.
Nicht weil die deutschen Menschen unhöflich sind,
sondern weil das in Deutschland als ehrlich angesehen wird.
Vor allem im Beruf ist das wichtig zu wissen.
Jemand auf kleine Fehler aufmerksam zu machen,
oder ihm Vorschläge zu Verbesserung zu geben,
wird „konstruktive Kritik“ genannt.
Und diese „konstruktive Kritik“ wird als hilfreich angesehen.
Es ist also normal,
dass man in Deutschland diese Form von Kritik hört.

Und man darf in Deutschland auch selbst diese Art von Kritik geben.
Das nennt man auch „Feedback“ geben.

 

Pünktlichkeit:

Pünktlich zu sein ist in Deutschland sehr wichtig.
Wenn man jemand warten lässt,
gilt dies in Deutschland als unhöflich.
In Deutschland ist es ein Zeichen von Respekt,
wenn ich pünktlich bin.
Wenn man merkt,
dass man mehr als 5 Minuten zu spät kommt,
dann sollte man versuchen dies der wartenden Person mit zu teilen.
Zum Beispiel durch einen kurzen Anruf.
Diese Regel gilt für den Beruf,
aber auch im Umgang mit Freunden.

 

Redensart:

Wenn man in Deutschland etwas angeboten bekommt,
zum Beispiel etwas zu trinken
oder einen Sitzplatz,

dann kann man dies ablehnen oder annehmen.

Wenn man das Angebot ablehnen möchte,
sagt man in Deutschland „Nein, Danke!“

Und wenn man etwas annehmen möchte,

sagt man „Ja, bitte“ oder „Gerne“ oder auch „Ja, Danke“

Kapitel 4 – Wie wird Gleichberechtigung in Deutschland gesehen?

Kapitel 4 – Wie wird Gleichberechtigung in Deutschland gesehen?

Gleichberechtigung in Deutschland:

In Deutschland ist Gleichberechtigung ein wichtiges Thema.
Es gibt extra Gesetze zu diesem Thema.
Das Gesetz verbietet es,
dass man Menschen wegen Ihrer Hautfarbe, ihrer Religion
oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert.
Diskriminierung heißt Benachteiligung.
Das könnte zum Beispiel bedeuten,
jemand bekommt einen Arbeitsplatz nicht,
weil er einer bestimmten Religion angehört.
Oder jemand wird beschimpft,
weil er eine andere Hautfarbe hat.
Das ist in Deutschland verboten.
Wenn man diskriminiert wird,
oder wenn man sich bedroht fühlt,
dann sollte man die Polizei rufen.

Sie sollten niemals Gewalt anwenden.
Gewalt ist in Deutschland verboten.

 

Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen:

Männer und Frauen haben in Deutschland die gleichen Rechte.
Jeder darf seine Partnerin oder seinen Partner selbst wählen.
In Deutschland darf man selbst entscheiden,
ob und wen man heiraten möchte.
Es ist aber auch normal, nicht verheiratet zu sein.
Und wenn man verheiratet ist,
entscheidet das Ehepaar, ob es Kinder haben möchte,
oder ob es keine Kinder haben möchte.

 

Homosexualität:

Homosexualität ist in Deutschland erlaubt.
Ein homosexuelles Paar darf auch heiraten.

 

Persönlichkeit-Rechte:

In Deutschland ist es wichtig,
dass man die Rechte eines Menschen ernst nimmt.
Wenn jemand darum bittet alleine zu sein,
dann sollte man diese Bitte erfüllen.
Es ist nicht erlaubt einen anderen Menschen zu belästigen.

Belästigen heißt,
dass ich jemand nicht in Ruhe lasse.
Dass ich diesem Menschen mit Worten oder Taten
immer wieder zu nahe komme.
Fotos zu machen ist erlaubt.
Wenn auf dem Foto fremde Menschen vorne stehen
und gut zu erkennen sind,
dann sollte man diese Menschen
vorher um Erlaubnis fragen.

Kapitel 5 – Was versteht man in Deutschland unter Umwelt-Freundlichkeit?

Kapitel 5 – Was versteht man in Deutschland unter Umwelt-Freundlichkeit?

Müll-Trennung:

Menschen in Deutschland verhalten sich umwelt-freundlich.
Es ist wichtig seinen Müll zu trennen und ihn richtig zu entsorgen.
Müll darf man nicht einfach auf den Boden werfen.
Es gibt an allen öffentlichen Plätzen Mülleimer.
Manchmal muss man seinen Müll solange in der Hand halten,
bis man einen Mülleimer findet.
An öffentlichen Plätzen stehen auch oft verschiedene Mülleimer.
Dann muss man nachschauen, in welchen Mülleimer
darf ich was hinein tun?
Es gibt Mülleimer für

  • Papier
  • Flaschen und Glas
  • Plastik
  • Bio-Müll
  • Und Rest-Müll

Das nennt man Müll-Trennung.

 

Energie und Waser sparen:

In Deutschland versucht man auch Energie und Wasser zu sparen.
Das macht man,
weil man damit die Umwelt schont.
Und es kostet auch weniger Geld,
denn Strom und Wasser kosten Geld.
Wie kann man sich umwelt-freundlich verhalten?

Zum Beispiel wenn man:

  • Den Kühlschrank nur kurz aufmacht, um etwas heraus zu nehmen.
    Dies gilt für zuhause und im Supermarkt
  • Das Licht ausmacht,
    wenn man den Raum verlässt
  • Die Heizung aus macht,
    wenn man die Fenster öffnet um frische Luft herein zu lassen.

 

Mehrweg-Flaschen:

In Deutschland zahlt man auf die meisten Getränke-Flaschen
ein Pfand.
Pfand ist Geld,
das man zurück bekommt,
wenn man die Flaschen zurück gibt.
Das Pfand beträgt zwischen 8 -25 Cent pro Flasche.
Man kann die Flaschen in allen Supermärkten zurück geben,
die diese Flaschen auch verkaufen.

In Deutschland gibt es die Pfand-Flaschen,
damit die Menschen wissen,
es ist wichtig meine Flaschen zurück zu geben.
So können die Flaschen wieder verwendet werden.
Die Wieder-Verwendung der Flasche oder des Flaschen-Materials
nennt man Recycling.

Recycling ist wichtig für den Umwelt-Schutz!

 

 

Kapitel 6 – Essen, Trinken und Rauchen

Kapitel 6 – Essen, Trinken und Rauchen

Wasser:

In Deutschland kann man das Leitungs-Wasser trinken.
Das Leitungs-Wasser wird in Deutschland sehr genau kontrolliert.
Wenn das Leitungs-Wasser nicht gut genug ist,
dann muss beim Wasserhahn stehen:
„Kein Trinkwasser“
Das kann zum Beispiel in Zügen oder an öffentliche Plätzen so sein.

 

Alkohol:

In Deutschland ist es erlaubt Alkohol zu trinken.
Bier und Wein wird in Deutschland am meisten getrunken.
Meistens wird erst am Abend Alkohol getrunken.
Zum Beispiel zum Abend-Essen
oder wenn man sich mit Freunden trifft.
Es ist aber auch normal,
wenn man keinen Alkohol trinkt.
Viele Menschen in Deutschland trinken gar keinen Alkohol.
Wenn man Alkohol angeboten bekommt,
dann darf man mit einem „Nein, danke!“ ablehnen.
Wenn man Alkohol getrunken hat,
darf man nicht mehr Auto oder Fahrrad fahren.

 

Essen:

In Deutschland gibt es viele Speisen mit Fleisch.
Traditionell wird in Deutschland viel Schweine-Fleisch gegessen.
Man darf überall fragen,
welches Fleisch für diese Speise verwendet wurde.
Auch nach anderen Zutaten darf man fragen.

In Deutschland gibt es viel Fastfood.
Das sind zum Beispiel:

  • Döner,
    das ist eine Brot-tasche, die mit Salat und Fleisch gefüllt ist
  • Pizza
  • Burger
  • Pommes

Viele Döner-Läden bieten ihre Döner mit verschiedenem Fleisch an.
Es gibt Döner mit Hähnchen-, Kalb- oder Lamm-Fleisch.
Das kann man erfragen.
Das Fastfood wird aus der Hand gegessen.
Also ohne Besteck, wie Messer und Gabel.
Zuhause am Ess-Tisch oder im Restaurant
wird aber mit Besteck gegessen.

 

In Deutschland gibt es viele Süßigkeiten,
die mit Gelatine gemacht sind.

Gelatine wird aus Schweinen hergestellt.

Deswegen sind viele Süßigkeiten nicht halal!
In Deutschland steht aber auf vielen Produkten
vegetarisch oder vegan.
In diesen Produkten dürfen dann keine Zutaten sein,
die von einem Tier sind.

 

Einkaufen von Lebensmittel:

In Deutschland gibt es viele verschiedene Supermärkte.

Es gibt die Supermärkte, in denen man billig einkaufen kann.
Man sagt dann auch günstig einkaufen.
Diese Supermärkte heißen zum Beispiel:

ALDI, LIDL oder Penny.

Und es gibt die teureren Supermärkte,
wie REWE und EDEKA.
In allen Supermärkten bekommt man alles,
was man im Alltag braucht.

In vielen Städten gibt es kleine internationale Supermärkte.
Häufig findet man türkische oder asiatische Supermärkte.
Manchmal gibt es auch griechische oder afrikanische Supermärkte

Und in vielen Städten gibt es auch Bauern- oder Wochen-Märkte.
Wenn sie nur halal essen,
dann kaufen Sie am besten in türkischen oder arabischen Supermärkten ein.

Auch in Tankstellen kann man etwas Lebensmittel kaufen.
Tankstellen haben oft 24 Stunden am Tag geöffnet.
Aber die Lebensmittel in Tankstellen sind teuer.

 

Rauchen:

An vielen öffentlichen Orten wird geraucht.
In Deutschland rauchen Männer und Frauen.
Es wird als höflich angesehen,
wenn man zum rauchen nach draußen geht.
Es wird als unhöflich angesehen,
wenn man neben Nichtrauchern, Kindern oder schwangeren Frauen raucht.
In Restaurants und an Bahnhöfen gibt es extra Raucher-Bereiche.

Kapitel 7 – Formalitäten

Kapitel 7 – Formalitäten

Bürokratie:

In Deutschland haben Geschäfte und Behörden Öffnungszeiten.
Wenn die Öffnungszeit bis 16:00 Uhr geht,
dann muss man spätestens um 15:55 Uhr dort sein.
Ab 16:00 Uhr kann man sonst vor verschlossenen Türen stehen.

Auch die Busse und Züge fahren meistens pünktlich ab.

Die Bürokratie in Deutschland wirkt oft schwierig.
Die Bürokratie ist oft nicht einfach zu verstehen.
Und die Bürokratie braucht viel Zeit.
Das ist oft blöd.
Aber die Bürokratie ist für alle gleich.
Es wird niemand bevorzugt.
Korruption ist in Deutschland eine Straf-Tat.
Die Mitarbeiter von Behörden dürfen kein Geld annehmen.

 

Verkehrs-Regeln:

In Deutschland gibt es Regeln für den Straßen-Verkehr.
Die meisten Menschen halten sich an diese Regeln.
Zum Beispiel:
An einer roten Ampel muss man halten,
auch wenn kein Auto oder Fahrrad kommt.
In Deutschland gibt es die Regel:
„rechts vor links!“.
Diese Regel gilt immer dann,
wenn kein anderes Verkehrs-Schild oder eine Ampel vorhanden ist.

In Deutschland gibt es eine Anschnall-Pflicht.
Das heißt,
jeder, der im Auto sitzt, muss angeschnallt sein.
Für kleine Kinder gibt es extra Kindersitze.
Kinder müssen beim Auto fahren
in einem Kinder-Sitz sitzen.
Wenn man Auto fährt,
darf man nicht telefonieren und keine Kurz-Nachrichten schreiben.

 

Radfahrer:

Für Radfahrer gelten auch die Verkehrs-Regeln.
In den größeren Städten gibt es oft
extra Spuren für Radfahrer.

 

Öffentlicher Nah-Verkehr:

Zum öffentlichen Nah-Verkehr gehören
Busse, Straßenbahnen, Züge
sowie S- und U-Bahnen.
Möchte man mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren,
muss man zuerst eine Fahrkarte kaufen.
Diese Fahrkarte bekommt man
manchmal an einem Fahrkarten-Schalter
und manchmal an einem Fahrkarten-Automat.
Manchmal muss man die Fahrkarten
schon vor der Fahrt abstempeln.
Das ist leider sehr unterschiedlich.
Am Besten lässt man sich
das mit den Fahrkarten und dem Abstempeln
in jeder Stadt oder Region erklären.
Die Fahrkarten-Automaten sind oft schwierig zu verstehen.
Es ist normal,
wenn man hier andere Menschen um Hilfe bittet.

 

Telefon-Anrufe:

Wenn man jemand anruft,
nennt man zuerst seinen eigenen Namen.
Private Anrufe kann man auch am Abend noch erledigen.
Normalerweise ruft man aber nach 21 oder 22 Uhr niemand mehr an.
Kennt man den Mensch nicht, den man anruft,
dann ruft man bis um 16 oder 17 Uhr an.

Kapitel 8 – In Notfällen

Kapitel 8 – In Notfällen

Notruf-Nummern:

Wenn Sie sehen,
dass eine Person in Gefahr ist,
dann müssen Sie versuchen zu helfen.
Man kann immer irgendwie helfen.
Vielleicht können Sie erste Hilfe leisten.
Das bedeutet,
dass Sie zum Beispiel versuchen eine Blutung zu stoppen.
Oder Sie rufen den Notruf an.

Die Notruf-Nummer 110 geht zur Polizei.
Diese Nummer rufen Sie an,
wenn Sie Gewalt, einen Diebstahl
oder eine sexuelle Belästigung sehen.
Oder wenn Sie selbst davon betroffen sind.
Diese Nummer kann man von jedem Telefon aus anrufen.
Polizisten sind normalerweise freundlich.
Es ist die Aufgabe der Polizisten ihren Anruf ernst zu nehmen.
Und es ist ihre Aufgabe Ihnen zu helfen.

Die Notruf-Nummer 112 ist für medizinische Notfälle oder bei Feuer.
Diese Nummer kann man von jedem Telefon anrufen.
Aber man darf sie nur in lebens-bedrohlichen Situationen anrufen.
Lebens-bedrohlich bedeutet, dass man Sorge hat,
dass der Mensch sterben wird, wenn er keine Hilfe bekommt.
Auch die Not-Aufnahme von Krankenhäusern
ist nur für lebens-bedrohliche Situationen.

 

Arztpraxen:

In anderen Fällen von Krankheit oder Verletzung gehen sie zum Arzt.
Dazu müssen sich Flüchtlinge zuerst an die zuständige Sozial-Behörde wenden.
Arzt-Praxen haben normalerweise von Montag bis Freitag
von 8 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags geöffnet.
Manchmal haben die Arzt-Praxen auch am Nachmittag noch auf.
Die meisten Ärzte sprechen auch Englisch.

 

Not-Apotheken:

Wenn Sie am Abend oder am Sonntag
oder in der Ferien-Zeit Medikamente brauchen,
können sie zu einer Not-Apotheke gehen.
Wie findet man heraus,
welche Apotheke gerade Not-Apotheke ist?
Sie können das googlen.
dazu müssen sie das Wort „Notapotheke“ und ihren Standort eingeben.
Oder Sie wählen die Nummer 22833 auf ihrem Handy.
So ein Anruf kostet aber 69 cent in der Minute.
Sie können aber auch bei der nächsten Apotheke erfahren,
wo heute die nächste Not-Apotheke ist.
An jeder Apotheken-Tür hängt ein Schild,
darauf steht die aktuelle Adresse der nächsten Not-Apotheke.

Kapitel 9 – Über diese Informations-Hilfe

Diese Seiten sind als Informations-Hilfe gedacht.
Sie ist für Menschen,

  • die aus ihrem Land geflüchtet sind,
  • für Besucher Deutschlands
  • oder für Menschen ,
    die deutsche Staats-Bürger werden wollen

geschrieben.
Dieses Heft soll helfen,
sich in der ersten Zeit hier in Deutschland zurecht zu finden.

Vor allem ist dieses Heft für die Flüchtlinge,
die noch nicht an einem staatlichen Integrations- oder Deutsch-Kurs teilgenommen haben.
Das BAMF (das ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)
hat selber keine Informations-Hilfe zum Verteilen.
(Stand September 2015)

Ziel dieser Informations-Hilfe ist es,
hilfreiche Tipps und Informationen weiter zu geben.
Es kann aber vor kommen,
dass der Leser die ein oder andere Information,
als blöd empfindet.
Um das zu verhindern,
wurde diese Informations-Hilfe zusammen mit Menschen aus verschiedenen Ländern geschrieben.
(Mit Menschen aus Syrien, Afghanistan, Sudan, Ägypten, Palästina und anderen Ländern. Und mit Menschen,
die erst seit kurzem nach Deutschland immigriert sind.)
In den Gesprächen wurden diese Menschen immer wieder gefragt,
ob sie die Inhalte als arrogant oder überheblich empfinden.
Die Flüchtlinge haben das aber nicht so empfunden.
Sie haben gesagt,
dass sie die Informationen als sehr hilfreich erleben.

Auch viele Zuwanderer,
das sind Menschen, die schon nach Deutschland immigriert sind,
haben diese Informations-Hilfe gelesen.
Sie haben gesagt,
dass sie so eine Informations-Hilfe auch gerne gehabt hätten.

Diese Informations-Hilfe gibt es in mehreren Sprachen.
Bisher gibt es die Informations-Hilfe nur online,
aber man kann sie ausdrucken.

Jetzt gibt es Sie auch in „leichter Sprache“.
Die leichte Sprache soll helfen Texte in einer „Fremd-Sprache“ leichter zu verstehen.

Wir würden uns wünschen,
dass es diese Informations-Hilfe auch gedruckt,
also als Broschüre/Heft gibt.
Wenn Sie uns dabei unterstützen können,
dann schreiben Sie uns doch.
Wir würden uns sehr freuen.
Schreiben Sie an: info@refugeeguide.de

Wörter-Buch:

abstempeln:
heißt in diesem Zusammenhang :
die Fahrkarte durch das darauf Drucken eines Stempels für die Fahrt nutzbar zu machen.
Dafür gibt es extra Stempel-Automaten.

 

diskriminieren:
Diskriminierung heißt Benachteiligung.
Eine Person zu diskriminieren heißt, die Person schlechter zu behandeln.

 

Ehepaar:
Wenn ein Mann und eine Frau geheiratet haben,
nennt man die beiden zusammen „Ehepaar“

 

Erwachsene:
In Deutschland ist man ab 18 Jahre erwachsen.
Ab diesem Alter darf man Verträge unterschreiben.
Wenn man eine Straf-Tat begeht,
dann bekommt man ab 18 Jahre die volle Strafe.
Personen, die über 18 Jahre alt sind, kann man „Erwachsene“ nennen.

 

Gelatine:
Mit Gelatine kann man flüssige Speisen fest werden lassen.
Gelatine wird aus Tierknochen hergestellt.
Deswegen sind Speisen mit Gelatine nicht halal.

 

Nachbarschaft:
Die Menschen, die in der gleichen Straße wohnen, nennt man „Nachbarn“.
Die Gemeinschaft dieser Menschen nennt man „Nachbarschaft“.

 

Öffentlichkeit:
Heißt in diesem Zusammenhang:
wie verhalte ich mich auf der Straße und in Behörden.
Damit sind aber auch die Menschen gemeint,
das heißt, wie verhalte ich mich,
wenn ich mit vielen anderen Menschen zusammen bin.

 

öffentliche Verkehrsmittel:
Das sind zum Beispiel Bus, Zug , Straßen-Bahnen und U-Bahnen.

 

Rasen mähen:
Das Gras mit einer Maschine abschneiden.
Eine immer gut geschnittene Rasen-Fläche nennt man „Rasen“.

Anmerkungen für Deutsch-Lehrer

Grundsätzlich unterscheidet sich eine Übersetzung in leichte Sprache von anderen Übersetzungen vor allem darin, dass es sich nicht um eine wortwörtliche Übersetzung sondern um eine inhaltliche Übersetzung handelt.
Entscheidend ist also, dass die Zielgruppe den Inhalt versteht, deswegen kann es sein, dass es sich für den Deutsch-Unterricht empfiehlt die Texte absatzweise zu vergleichen. Satzweise wird dies oftmals nicht möglich sein.

Zur Erklärung hier ein paar Kriterien die für das Übersetzen in leichte Sprache gelten:

  • Schwierige Wörter werden direkt im Text oder in einem angehängten Wörterbuch nochmal erklärt.
  • Wörter können durch ein Synonym ersetzt werden.
  • Es kann sein, dass manche Inhalte etwas ausführlicher bzw. anders beschrieben werden.
  • Es wird versucht Verben in ihrer Grundform zu nutzen.
  • Lange zusammengesetzte Wörter werden mit einem Bindestrich getrennt,
    dies erleichtert das Lesen (gerade auch für Texte einer Fremdsprache) enorm!
  • Die Reihenfolge einzelner Text-Abschnitte kann teilweise verändert sein, wenn sich dadurch ein leichteres Text-Verständnis ergibt.
  • Die übersetzten Texte werden abschließend von einer Prüfgruppe (in diesem Fall Flüchtlingen, die schon erste Deutsch-Kenntnisse haben) überprüft.
    Alle Änderungen die die Prüfgruppe mehrheitlich wünscht (das können weitere Erklärungen, andere Wörter, die sie besser verstehen oder auch Wünsche für das Wörterbuch sein) werden dann noch in den übersetzten Text mit eingebaut.

Das Lesen und das Verstehen des Textinhaltes sollte also im Text in leichter Sprache deutlich leichter fallen, als beim deutschen Original-Text.
Mit dem Refugee-Guide-Team wurde besprochen, dass wir den Text im Niveau A2 des GERS-Rahmen übersetzen.

Über eine Rückmeldung, ob und wie sinnvoll diese Übersetzung für den Deutsch-Unterricht für Flüchtlinge ist, würde sich Frau Anja Pudelko (Koordinatorin für Übersetzungen, RDB Rummelsberger Dienste für Menschen mit Behinderung gemeinnützige GmbH) sehr freuen: pudelko.anja@rummelsberger.net oder 09187/60145.