Kapitel 0 – Einleitung


Herzlich willkommen in Deutschland! Diese Orientierungshilfe enthält nützliche Tipps und Informationen für das Leben in Deutschland. Angeregt wurde diese Orientierungshilfe durch Fragen, die viele Geflüchtete immer wieder stellen. Die Hinweise in dieser Orientierungshilfe sollten weder als Gesetze noch als bindende Regeln wahrgenommen werden. Die Menschen in Deutschland werden sich nicht immer verhalten wie hier beschrieben. Trotzdem sind die hier beschriebenen Verhaltensweisen für die meisten Menschen in den meisten Situationen üblich. Mehr Informationen.

 

Kapitel 1 – Öffentliches Leben

Kapitel 1 – Öffentliches Leben

  • „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ sind übliche Grußformeln, um Leute zu begrüßen oder zu verabschieden. Alle Anwesenden zu begrüßen, ist allgemein üblich, wenn man nur eine oder wenige Personen trifft. Wenn man zum Beispiel in einen kleinen Laden oder in das Wartezimmer beim Arzt kommt, sagt man „Guten Tag“ zu den Leuten, die dort schon warten. Genauso grüßt man Leute, die man in einem kleinen Dorf, seiner Nachbarschaft oder in abgelegenen Gegenden auf der Straße trifft.

  • Lächeln wird üblicherweise nicht direkt als Flirten interpretiert, auch dann nicht, wenn man mit Fremden spricht. Die Menschen versuchen normalerweise einfach nur, freundlich zu sein.

  • Privatsphäre ist Menschen in Deutschland wichtig. Das kann manchmal distanziert wirken. Es ist vollkommen normal, stundenlang im Zug oder im Restaurant neben Fremden zu sitzen und nur „Guten Tag“ oder „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Genauso ziehen es einige Leute vor, alleine zu sitzen, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln.

  • Um Ruhe und Privatsphäre zu haben, halten Leute ihre Türen häufig geschlossen, zum Beispiel im Büro oder zu Hause. Es ist höflich zu klopfen, wenn man eintreten möchte. Meistens wird man nach dem Klopfen höflich hereingebeten.

  • Sonntag ist ein Ruhetag. An diesem Tag sind die meisten Läden geschlossen und nur wenige Leute arbeiten. Nachbarn könnten sich beschweren, wenn man zu laut ist und diese Ruhe stört, z. B. durch Rasenmähen oder beim Aufbau neuer Möbel. Außerdem ist jeden Tag von 22 Uhr (10 pm) bis 6 Uhr (6 am) Nachtruhe. Auch in dieser Zeit könnten sich Leute beschweren, wenn man zu laut ist.

  • In der Öffentlichkeit zu urinieren, kann ein Vergehen darstellen. Meist findet sich eine öffentliche Toilette in der Nähe, die man nutzen kann. In Toiletten gibt es meist Toilettenpapier, jedoch keine Mini-Dusche. Toilettenpapier wird in der Toilette entsorgt, nicht in dem Mülleimer neben der Toilette. Hygieneartikel für Frauen, etwa Tampons oder Binden, werden jedoch in den Mülleimer neben der Toilette entsorgt. Rückstände in der Toilette sollten mit der Toilettenbürste entfernt werden. Man sollte die Toilette möglichst sauber und trocken hinterlassen. Deshalb sollte die Toilette im Sitzen benutzt werden. Wo kein Urinal zur Verfügung steht, gilt dies auch für Männer. Das Händewaschen nach dem Toilettengang ist aus hygienischen Gründen üblich.

  • In der Öffentlichkeit (besonders im Bus und im Zug) wird es als unhöflich angesehen, laute Gespräche zu führen. Man spricht oder telefoniert eher leise, um andere Leute nicht zu stören.

  • In öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es häufig Sitzplätze, die für ältere, kranke oder schwangere Menschen reserviert sind – und einige Plätze für Kinderwagen und Rollstühle. Diese Plätze werden üblicherweise frei gehalten oder frei gemacht, sobald sie benötigt werden.

  • Auf Rolltreppen stehen die Menschen meistens auf der rechten Seite und gehen auf der linken Seite.

  • Wenn man Hilfe benötigt, kann man andere Erwachsene um Hilfe bitten. Meistens sind sie sehr nett und helfen gerne. Es ist aber unangebracht, sich Kindern ohne Erlaubnis der Eltern zu nähern.

Kapitel 2 – Persönliche Freiheiten

Kapitel 2 – Persönliche Freiheiten

  • Jeder und jede kann sich zu seiner oder ihrer Religion bekennen – oder zu keiner. Religion wird als Privatsache angesehen, es gilt die Religionsfreiheit. Das heißt, dass man glauben darf, was man möchte – gleichzeitig wird aber auch erwartet, dass man akzeptiert, dass andere Menschen an einen anderen Gott glauben – oder an gar nichts.

  • Streitgespräche und Diskussionen haben in Deutschland meist das Ziel, zu einem Kompromiss zu führen. Die Presse hat hier eine besondere Freiheit, die sogenannte Pressefreiheit, die gesetzlich festgeschrieben ist. Die Presse beschäftigt sich mit vielen verschiedenen Themen, inklusive Kritik an der Regierung und anderen gesellschaftlichen Einrichtungen (wie zum Beispiel Kirchen). Das Recht auf freie Meinungsäußerung erlaubt es jedem, seine oder ihre Meinung zu äußern, solange diese nicht andere Menschen diskriminiert, beleidigt oder bedroht.

  • In Deutschland sind öffentliche Liebesbekundungen von (heterosexuellen sowie homosexuellen) Paaren nicht ungewöhnlich. Dies geht von Händchenhalten über Umarmen und Küssen bis hin zu Kuscheln in der Öffentlichkeit. Dies ist akzeptiert und sollte nicht weiter beachtet werden.

  • Menschen, die im Sommer wenig bekleidet sind, gelten als normal. Dazu gehört beispielsweise das Tragen von T-Shirts und kurzen Hosen. Es ist unhöflich, diese Menschen für längere Zeit anzusehen.

  • In Saunen und einigen wenigen Schwimmbädern bewegt man sich nackt. In den meisten öffentlichen Schwimmbädern trägt man Schwimmbekleidung. In Schwimmbädern und Saunen wird normalerweise nicht zwischen Männern und Frauen getrennt. Teilweise gibt es aber besondere Zeiten „Nur für Männer“ oder „Nur für Frauen“.

Kapitel 3 – Gesellschaftliches Zusammenleben

Kapitel 3 – Gesellschaftliches Zusammenleben

  • Deutsche schütteln sich oft die Hände, bei der Begrüßung, beim Verabschieden oder wenn man neue Leute kennenlernt. Ist man neu in einer Gruppe, ist es üblich, zunächst jeden und jede mit einem kurzen Händeschütteln zu begrüßen. Dabei schaut man sich gleichzeitig kurz in die Augen. Sowohl Männer als auch Frauen schütteln sich gegenseitig die Hände.

  • Trifft man sich mit Freunden, begrüßt man sich häufig mit einer Umarmung, in manchen Regionen auch mit einem Kuss auf die Wange. Dies ist eine nicht-sexuelle Geste der Freundschaft.

  • Deutsche sagen oft direkt, was sie denken. Sie möchten damit nicht unhöflich sein, sondern ehrlich. Konstruktive Kritik wird als hilfreich erachtet, um sich selbst und andere zu verbessern. Vor allem im Beruf gilt dies als wichtig. Deshalb kommt es nicht selten vor, dass man kritisiert wird oder auch von anderen um Feedback gebeten wird.

  • Pünktlichkeit ist wichtig in Deutschland. Jemand anderen warten zu lassen, gilt als unhöflich. Wenn man zu spät zu einem Termin oder Treffen kommt, können fünf Minuten bereits als Mangel an Respekt angesehen werden. Sollte man zu spät kommen, empfiehlt es sich, die andere Person anzurufen und über die Verspätung zu informieren. Dies gilt im Arbeitsumfeld, aber auch im Freundeskreis.

  • Wenn man etwas angeboten bekommt, ist „Nein, danke“ eine höfliche Ablehnung. „Ja, bitte“ oder „Gerne“ bedeuten, dass man das Angebot annehmen möchte.

Kapitel 4 – Gleichberechtigung

Kapitel 4 – Gleichberechtigung

  • Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung ist in Deutschland verboten und kann strafrechtlich verfolgt werden. Wenn man diskriminiert wird oder sich bedroht fühlt, empfiehlt es sich, die Polizei zu rufen. Es ist niemals zulässig, mit Gewalt zu reagieren. Gewalt ist in Deutschland ebenfalls verboten.

  • Männer und Frauen genießen in Deutschland die gleichen Rechte. Wenn jemand darum bittet, allein gelassen zu werden, sollte man dies akzeptieren. Mitmenschen zu belästigen, ob männlich oder weiblich, ist nicht erlaubt. Ebenso sollte man Menschen um ihre Erlaubnis fragen, bevor man Fotos von ihnen macht.

  • Homosexualität ist Normalität in Deutschland (ein ehemaliger Außenminister war offen schwul). Homosexuelle Partnerschaften können legal und der Ehe ähnlich registriert werden.

  • Jeder und jede wählt seinen Partner oder seine Partnerin selbst und entscheidet frei, ob er oder sie diese Person heiraten will. Es ist genauso normal, unverheiratet zu sein wie verheiratet. Auch ist es möglich, dass Ehepaare oder Partner sich entscheiden, keine Kinder zu bekommen.

Kapitel 5 – Umweltfreundlichkeit

Kapitel 5 – Umweltfreundlichkeit

  • Deutsche sind dafür bekannt, sich sehr umweltfreundlich zu verhalten: Sie trennen ihren Müll und verwerten ihn wieder. Selten werfen sie ihren Müll einfach auf den Boden – weder in der Stadt noch in der Natur. Ist kein Mülleimer in der Nähe, so wird Müll in der Hand behalten oder aufbewahrt, bis man ihn umweltgerecht entsorgen kann, auch wenn das bedeutet, den Müll bis zum nächsten Mülleimer zu tragen. An öffentlichen Orten, wie Bahnhöfe und Bushaltestellen oder in Parks, findet man üblicherweise Mülleimer.

  • Viele Deutsche versuchen, ihren Energie- und Wasserverbrauch möglichst niedrig zu halten. Damit möchte man die Umwelt schützen und Geld sparen. Zum umweltfreundlichen Verhalten gehört es zum Beispiel, den Kühlschrank zu Hause und auch im Supermarkt nur so lange geöffnet zu lassen wie nötig, und das Licht auszuschalten, sobald man einen Raum verlässt.

  • Die Fenster in Räumen schließen dicht. Um frische Luft ins Zimmer zu lassen, sollte man diese daher gelegentlich öffnen. Um Energie zu sparen, schaltet man die Heizung aus, während die Fenster geöffnet sind.

  • Auf viele Flaschen in Deutschland zahlt man ein kleines Pfand zwischen 8 und 25 Cent. Man bezahlt das Pfand beim Kauf der Flasche und bekommt es zurück, wenn man die Flasche zurückgibt. Die Flaschen können in jedem Supermarkt zurückgegeben werden, der diese verkauft, nicht nur da, wo sie gekauft wurden. Das Pfand wurde eingeführt, um die Umwelt zu schützen und Recycling und Wiederverwertung von Trinkbehältern zu unterstützen.

Kapitel 6 – Essen, Trinken & Rauchen

Kapitel 6 – Essen, Trinken & Rauchen

  • Leitungswasser in Deutschland kann man ohne Bedenken trinken. Leitungswasser unterliegt strengen Kontrollen und ist völlig ungefährlich. Es gibt nur wenige Ausnahmen, zum Beispiel an manchen öffentlichen Plätzen oder in Zügen, die entsprechend mit „Kein Trinkwasser“ beschildert sind.

  • Viele deutsche Gerichte werden mit Schweinefleisch, Rindfleisch oder Hühnchen zubereitet. Man kann stets nachfragen, welches Fleisch oder welche anderen Inhalte in einem Gericht enthalten sind. Traditionell wird in Deutschland viel Schweinefleisch gegessen.

  • Häufig findet man in Deutschland Döner. Das ist eine Brottasche, gefüllt mit Salat und Kebabfleisch. Dabei kann es sich um Hühnchen-, Kalb- oder Lammfleisch handeln. Wie anderes Fastfood (Pizza, Burger, Pommes etc.) isst man Döner ohne Besteck. Am Esstisch wird Besteck allerdings üblicherweise benutzt.

  • Viele Süßigkeiten in Deutschland enthalten Gelatine, die aus Schweinen gemacht wird. Um sicherzustellen, dass Süßigkeiten halal sind, kauft man am besten solche Produkte, die als „vegetarisch“ oder „vegan“ gekennzeichnet sind oder keine Gelatine als Zutat enthalten.

  • In Deutschland gibt es viele günstige Discounter (z. B. ALDI, LIDL oder Penny) und etwas teurere Supermärkte (z. B. REWE und EDEKA), die beide sämtliche Produkte für den alltäglichen Bedarf anbieten. In vielen Städten gibt es auch Bauern- oder Wochenmärkte und kleinere internationale Supermärkte (häufig türkische und asiatische, manchmal afrikanische und griechische). Wenn Sie ausschließlich halal essen, finden Sie Fleisch und Süßigkeiten vor allem in türkischen und arabischen Supermärkten (oder Restaurants). Im Gegensatz zu Supermärkten haben Tankstellen häufig 24 Stunden am Tag geöffnet und verkaufen ebenfalls Lebensmittel, diese sind dort allerdings sehr teuer im Vergleich.

  • Alkohol, überwiegend Bier und Wein, ist bei sozialen Anlässen gerade abends normal, etwa beim Abendessen oder bei Treffen mit Freunden. Trotzdem ist es auch vollkommen akzeptiert, keinen Alkohol zu trinken, und viele Menschen in Deutschland trinken überhaupt keinen Alkohol. Wenn alkoholische Getränke angeboten werden, kann man immer mit einem „Nein, danke“ ablehnen. Auto- und Fahrradfahren sind verboten, wenn man Alkohol getrunken hat.

  • An vielen öffentlichen Orten wird geraucht, sowohl von Männern als auch von Frauen. In Restaurants und an Bahnhöfen gibt es manchmal ausgewiesene „Raucherbereiche“. Es wird üblicherweise als höflicher betrachtet, zum Rauchen nach draußen oder auf den Balkon zu gehen. In unmittelbarer Nähe von Nichtrauchern, besonders Kindern oder Schwangeren zu rauchen, gilt als unhöflich.

Kapitel 7 – Formalitäten

Kapitel 7 – Formalitäten

  • Geschäfte und Behörden öffnen und schließen pünktlich. Enden die Öffnungszeiten um 16 Uhr, ist es sinnvoll, spätestens um 15.55 Uhr dort zu sein, denn um 16.01 kann man bereits vor geschlossenen Türen stehen. Das Gleiche gilt für die Abfahrtszeiten von Zügen, Bussen usw.

  • Der Umgang mit der Bürokratie ist manchmal sehr komplex und kann ineffizient wirken. Bürokratie braucht Zeit und folgt standardisierten Abläufen. Das kann frustrierend sein. Allerdings sind diese bürokratischen Prozesse für alle gleich und so gemacht, dass sie alle gleich behandeln. Bestechung anzubieten oder anzunehmen, ist eine Straftat.

  • Die meisten Menschen in Deutschland halten sich an die Verkehrsregeln. Sie befolgen Verkehrsschilder und halten an roten Ampeln an, auch wenn niemand in Sicht ist. Wenn es im Straßenverkehr einmal kein Verkehrsschild und keine Ampel gibt, gilt: Die Person, die von rechts kommt, hat Vorfahrt („Rechts vor links“).

  • Besonders in größeren Städten gibt es spezielle Spuren für Radfahrer. Es ist verboten, während der Fahrt mit dem Handy zu telefonieren oder zu texten. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, müssen sich alle Mitfahrer anschnallen. In Autos müssen Kinder einen speziellen Sitz benutzen, der zu ihrer Größe passt.

  • Telefonanrufe werden üblicherweise während der Bürozeiten getätigt, das bedeutet bis 16 oder 17 Uhr. Private Anrufe nach 21 oder 22 Uhr sind unüblich. Wenn man jemanden anruft, gibt man sich zunächst mit dem eigenen Namen zu erkennen.

  • Um den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, muss zunächst eine Fahrkarte an einem Fahrkartenschalter oder Fahrkartenautomaten gekauft werden. Wenn man in Busse oder Bahnen einsteigt, muss man die Fahrkarte manchmal vor der Fahrt „abstempeln“ (zum Beispiel in Berlin und München). Die Fahrkarten und die Art des Abstempelns variieren von Region zu Region und von Stadt zu Stadt.

Kapitel 8 – In Notfällen

Kapitel 8 – In Notfällen

  • Versuchen Sie immer, Menschen in Notsituationen zu helfen. Man sollte niemals vorbeigehen, da immer etwas getan werden kann. Jeder ist dazu verpflichtet, einer Person in Not zu helfen, zum Beispiel durch Leisten von Erster Hilfe und Anrufen des Notrufs (siehe unten).

  • Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen, Diebstahl oder sexueller Belästigung: Rufen Sie die Polizei. Dazu 110 auf einem beliebigen Telefon wählen. Polizisten sind üblicherweise freundlich und da, um Ihnen zu helfen, und nehmen jeden Anruf ernst.

  • In Fällen von Feuer oder medizinischen Notfällen: Rufen Sie die Feuerwehr. Dazu 112 auf einem beliebigen Telefon wählen. Diese Nummer sollte nur in (lebensbedrohlichen) Notfällen benutzt werden. Das Gleiche gilt für die Notaufnahme in Krankenhäusern.

  • Um einen Arzt zu besuchen, müssen sich Flüchtlinge zunächst an die zuständige Sozialbehörde wenden. Arztpraxen haben für gewöhnlich von 8 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags geöffnet, manchmal auch bis nachmittags. Die meisten Ärzte können Englisch sprechen.

  • Sollten Sie abends, sonntags oder in der Ferienzeit Medikamente benötigen, können Sie sich an eine Notapotheke wenden. Um herauszufinden, welche Apotheke als Notapotheke fungiert, googlen Sie „Notapotheke“ und ihren Standort oder wählen Sie 22833 (max. 69 Cent/Min.) von einem Mobiltelefon. Name und Adresse der nächstgelegenen Notapotheke finden Sie außerdem an jeder Apothekentür.

Kapitel 9 – Über diese Orientierungshilfe

Diese Orientierungshilfe richtet sich an Besucher, Geflüchtete und zukünftige Bürger Deutschlands. Sie dient der Orientierung in der ersten Zeit des Aufenthaltes. Diese Orientierungshilfe richtet sich speziell an Geflüchtete, die noch nicht an staatlichen Integrations- und Deutschkursen teilnehmen können. Sie wurde v.a. von Studenten und Doktoranden mit verschiedensten (geographischen und kulturellen) Hintergründen erstellt. Das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) bietet keine solche Orientierungshilfe an (Stand: September 2015).

Der einzige Zweck dieser Orientierungshilfe ist die Vermittlung nützlicher Informationen. Nichtsdestotrotz ist bekannt, dass einige der Hinweise als überheblich oder abwertend empfunden werden können. Dies wurde bei der Erstellung kontinuierlich kritisch hinterfragt und reflektiert. Um dieser Unsicherheit zu begegnen, wurde diese Orientierungshilfe in enger Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedensten Ländern verfasst (mit Menschen aus Syrien, Afghanistan, Sudan, Ägypten, Pakistan, Palästina und anderen Ländern; sowie mit Menschen, die kürzlich nach Deutschland immigriert sind).

Die Einbindung von Geflüchteten beim Entwurf dieses Guides war von großer Bedeutung. Mit den Geflüchteten wurde auch viel darüber gesprochen, inwieweit diese Orientierungshilfe als überheblich und abwertend wahrgenommen werden könnte. Diese Befürchtung wurde von den Geflüchteten deutlich zurückgewiesen. Im Gegenteil, es wurde um Informationen wie diese gebeten.

Dieser teilweise bebilderte Ratgeber ist in mehreren Sprachen erhältlich – online und mit der Möglichkeit ihn auszudrucken.

Der Druck (bzw. die professionelle Auflage) dieser Infobroschüre ist wünschenswert und angestrebt. Falls Sie uns dabei unterstützen können und wollen, würden wir uns freuen, von Ihnen zu hören: info@refugeeguide.de